Bei der britischen Reiseagentur Undiscovered Destinations buchte ich die 15 tägige Tour „Beyond the Tourist Trail“ I n 15 Tagen konnte ich so unter lokaler Führung und in einer Gruppe von 12 Personen die Highlights von Myanmar (ehemals Burma) erleben.
Unsere Gruppe bestend aus 9 Engländer(innen) und einer Amerikanerin in gehobenen Alter. Ich wurde durch Friedrich Oesch, einem externen Arbeitskollege aus meiner Internetzeit bei CS, begleitet. Unsere Tour startete in Yangon (ehemals Rangon) wo wir am 1.11.2014 nach einer Zwischennacht in Bangkok eintrafen.
Tag 1 und 2 Yangon
Wie vereinbart erwartet uns unser Guide nach der Passkontrolle in Yangon und fuhr uns für die nächsen zwei Nächte in das Hotel Aung Tha Pyay. Friedrich und ich teilten uns ein einfaches fensterloses Zimmer mit zwei Betten. Nach der Ankunft im Hotel hatten wir den Rest des Nachmittages zu unseren freien Verfügung. Am nächsten Morgen fuhren wir mit unserem Bus zu einem Besuch der Shwedagon Pagoda wo wir genügend Zeit hatten dieses monumentale Bauwerk, welches mehr als 2500 Jahre alt sein soll, zu besichtigen. Später konnten wir dann nochmals individuell die Stadt erkundigen. Um der schwülen Nachmittagshitze zu entkommen genehmigte ich mir einen ersten Drink in der historischen Strand Hotelbar welche nur wenige Schritte von unserer Unterkunft enfernt war.
Tag 3 und 4 Hsipaw
Diesen Morgen fuhren wir zum Airport um mit einer kleinen Propeller Maschine der Air KBZ via Heho nach Lashio im Norden des Landes zu fliegen. Anschliessend folgte noch eine gegen zweistündige Fahrt mit einem schlechtgefederten Bus zu unserem nächsten Zielort Hsipaw. Aufgrund unserer verspäteten Ankunft kurz vor Sonnenuntergang, wurde der geplante 3-4 Stündigen Spaziergang in der Umgebung auf den nächsten Nachmittag verschoben und wir bezogen sofort unsere Zimmer im Mr. Charles Hotel. Am Abend wurden Friedrich und ich auf der Suche nach einem Restaurant von einem französichen Paar auf das Club Terrace aufmerksam gemacht welches neben der genialen Lage am Fluss auch mit einer ausgezeichnete Küche überzeugen konnte.
Am nächsten Tag unternahmen wir eine Flussfahrt auf dem Dokthawaddy River. Bei einem Stop marschierten wir zu einem nahegelegenen Shan Kloster auf einer Anhöhe. Bei der Rückfahrt nach Hsipaw war noch ein Lunchstop bei einem überteuerten Touristenrestaurant eingeplant. Den Umstand dass wir weder das Essen wählen noch die Preise vorher wussten, verärgerte nicht nur mich. Ein solches Vorgehen passte nicht zum Image des Touranbieters und hatte sicher nichts mit „beyound the tourist trail“ zu tun. Ich verzichtete am Nachmittag auf das Nachholen des gemeinsames Spazierganges in der Umgebung, da ich vermutete dass auch dieser Rundgang nicht ohne die üblichen Touribesichtigungen von kleinen Fabriken etc ablaufen würde und ich den Sonnenuntergang in der Ortschaft verpassen würde.
Tag 5 und 6 Kyaukme – Trekking
Am nächsten Tag hies es früh aufstehen, da wir den lokalen Bus nach Kyaukme nicht verpassen durften. Zu unserem Komfort hat es unser Guide geschafft den Bus bei unserem Hotel vorfahren zu lassen damit wir unser Gepäck nicht bis zur Bushaltestelle schleppen mussten. So hatten wir auch den Vorteil dass unsere Gruppe bereits bequem in den Sitzen sass und sich die lokale Bevölkerung anschliessend teilweise mit Stehplätzen begnügen musste. Naja ob mit diesem Vorgehen der angepriesene Kontakt und Austausch mit der lokalen Bevölkerung gefördert wird kann jeder selber entscheiden.
Nach der Ankunft in Kyaukme deponierten wir unser Reisegepäck beim Ar Yone Oo Guest House bevor uns Tuk Tuks zum Ausgangspunkt des Trekkings fuhren. Nach einem 4-5 stündigen Marsch welcher mehrheitlich aufwärts ging erreichten wir ein Palaung Dorf in welchem wir für die Übernachtung angekündigt waren. Wir übernachteten in einem lokalen Haus in welchem der obere Stock für die Unterkunft von Touristen in eine Art Matrazenlager umfunktioniert wurde. Wir schliefen auf harten Matten unter Moskitonetzen. Zum Glück hatte ich in meinem Trekkinggepäck eine kleine Luftmatratze dabei und konnte so etwas mehr bequemlichkeit erreichen. Am Morgen bemerkte ich dann dass mein Schlafplatz gleich neben dem Hausschrein war, da dort nach Sonnenaufgang schon die ersten Gebete durchgeführt wurden.
Nach einem kurzen Frühstück ging es meist abwärts zurück nach Kyaukme. Beim Trekkingpfad auf dem Rückweg handeltes es sich um einen ziemlich gut ausgebauten Weg welcher von der lokalen Bevölkerung auch mit Motorräder befahren wurde. Auch hier hatte ich das Gefühl das wirkliches Trekking etwas mehr „beyound the tourist trail“ ablaufen müsste. Aber ich war froh dass sich der Weg runter als einfacher als von mir befürchtet herausstellte und ich so in gutem Tempo vorausmarschieren konnte und dem andauernden Gelächter und Geschnatter unserer englischen Truppe für einige Stunden entfliehen konnte.
Gegen Mittag erreichten wir Kyaukme und wurden noch zu einem Lunch im Haus unseres Trekkingguides eingeladen. Anschliessend genoss ich dann zuerst mal eine warme Dusche im Hotelzimmer bevor ich noch das kleine Dorf mit der Kamera erkundigte.
Tag 7 und 8 Mandalay
Die Zugfahrt von Pyin Oo Lwin über das 97 Meter hohe und 690 Meter lange Gokteik Viadukt Richtung Mandalay gehörte sicher zu den eindrücklichen Erlebnissen auf diesem Trip. Am Anfang gab es noch Verwirrung um die reservierten Sitze, aber dann konnte das geholpere losgehen. Zum Glück habe ich für solche Fälle immer meine Tabletten gehen Reisekrankheit dabei. So konnte ich die mehrstündige schaukelnde Fahrt ohne Probleme geniessen. Um Zeit zu sparen fuhren wir mit dem Zug nur bis nach Pyin Oo Lwin und legten den Rest der Strecke nach Mandaly mit einem Bus zurück. Leider blieb uns nach der Ankunft mit dem Zug keine Zeit die ehemalige Sommerresidenz der britischen Kolonialherren zu erkunden. Kurz nach Sonnenuntergang erreichten wir in Mandalay das Emerald Land Hotel.
Für die Erkundung von Mandalay organisierten Friedrich und ich uns einen privaten Chauffeur. Somit waren wir unabhängig von der Gruppe und konnten gezielt und in eigenem Tempo die Sehenswürdigkeiten von Mandalay „abhaken“. Neben der Mahamuni Pagode und dem Mandalay Hill machten wir den Fehler und liesen uns zu den Goldschläger fahren. Mir scheint dieser ehemals geachtete Beruf der Gold Beater welche das Gold mit Muskelkraft zu hauchdünnen Plättchen für die Pilger schlagen, wird nur noch für die Touristen in Goldshops präsentiert um diesen anschliessend die Plättchen, welcher meiner Meinung nach maschinell hergestellt wurden, zu überhöhten Preisen zu verkaufen.
Am Abend traffen wir uns dann wieder mit der Gruppe um den Sonnenuntergang an der bekannten U-Bein Holzbrücke zu bestaunen.
Tag 9 und 10 – Bagan
Gegen Mittag erreichten wir mit dem Bus Bagan. Dieser Ort ist mit seinen hunderten Pagoden ein weiteres Highlite auf unserer Myanmarreise. Für die nächste zwei Nächte wurden wir in der schönen Hotelanlage Thante Nyaung Oo einquartiert. Nach einer kurzen Pause im Hotel wurden wir mit unserer Gruppe für den Sonnenuntergang zu einer der Hauptpagoden geführt. Die begehrten Plätze auf den oberen Reihen der Pagoden welche Richtung Sonnenuntergang gerichtet sind, waren schon gut gefüllt. Aber immer noch schleppten sich Dutzende von Touristen die steilen Treppen hoch. Vor allem bei den älteren Besuchern wurde der Abstieg zur Geduldsprobe und ich habe es vorgezogen mich schon frühzeitig wieder auf den Weg nach unten zu begeben um nicht im „Rückstau“ hängen zu bleiben.
Den zweiten Tag in Bagan genossen Friedrich und ich mehrheitlich am Pool, bevor wir uns dann mit einer Pferdekutsche am späten Nachmittag zu einem weiteren „Sunsetview“ aufmachten. Diesmal führte uns unser Kutscher gemäss unserem Wunsch zu einem kleineren Aussichtspunkt, welcher weniger spektakulär war aber dafür auch nicht von Touristen überrannt wurde.
Tag 11
Nach Bagan fuhren wir etwa 6 Stunden bis zum Green Hill Valley Elephant Camp in der Nähe von Kalaw. Hier können ausgemusterte Arbeitselephanten Ihren Ruhestand in einer schönen natürlichen Umgebung geniessen. Die Besucher können bei der Fütterung und dem Waschen der Tiere teilhaben und werden für Ihr Eintrittsgeld auch noch mit einem ausgezeichneten Lunch in der schönen Restaurantanlage verwöhnt. Später fuhren wir dann weiter in unsere Unterkunft in Kalaw.
Tag 12 und 13 – Inle Lake
Die zwei letzten Tage vor der Rückreise verbrachten wir am Inle Lake welcher für seine Einbeinruderer und die schwimmenden Gärten bekannt ist. Wir verbrachten zwei Nächte in der schönen Hotelanlage Hupin Kaung Daing. Von hier aus unternahmen wir an beiden Tagen Motorboottouren in die Umgebung. Im wunderschönen Inthar Heritage House wurde uns nochmals eine ausgzeichneter Burmesischer Lunch serviert. Inle Lake hat mir sehr gut gefallen. Ich denke aber dass schon bald die letzten Fischer von der wachsenden Anzahl Motorbooten welche uns Touristen rumkurven verdrängt sein werden und Ihre einmalige Art des Fischens auf einem Bein nur noch als Touristensujet präsentiert wird.
Tag 14
Vom nahe gelegenden Flughafen Heho fliegen wir zurück nach Yangon wo wir nochmals eine Nacht im Hotel Aung Tha Pyay verbringen.