Amazonas Jungle

Nach meiner Ankunft in Lima hatte ich noch einen freien Tag in Lima. Anschliessend ging es dann mit meiner G-Adventures Gruppe am nächsten Morgen nach Puerto Maldonado im Amazonas Jungle. Der Reiseveranstalter hat dort eine exklusive Lodge. Die Fahrt mit dem Schiff von Puerto Maldonado zur Lodge dauerte etwas über 2 Stunden. Wir machten immer wieder halt um verschiedene Tiere zu beobachten. Neben vereinzelten Kaymanen, Affen und Schildkröten welche wir zur Gesicht bekamen, konnten sich die Vogelliebhaber an einer unzähligen Vielfalt kaum satt sehen. Mir war das etwas zu langweilig und ich freute mich auf einen Pisco Sour nach unserer Ankunft in der Lodge. Am Abend war dann nochmals eine Ausfahrt mit dem Kanu geplant. Da ich aber keine Lust hatte im Taschenlampenlicht nach Vogelspinnen und Schlangen Ausschau zu halten, blieb ich gemütlich in der Lodgebar hängen.

Am nächsten Morgen starteten wir dann mit Gummistiefel bestückt unseren Frühmorgendlichen Marsch durch den Jungle. Auch hier machte uns unser Guide immer wieder auf verschiedene Insekten und sonstiges Getier aufmerksam. Natürlich lockte er für uns auch eine weitere Vogelspinne aus Ihrem Baumstumpf. Gegen Mittag setzen wir dann in hoher feuchter Hitze mit einem Boot über einen kleinen See um zu einigen der ältesten Bäume im Gebiet zu gelangen. Das Alter der Bäume ist hier schwierig zu schätzen, da wegen der „fehlenden Jahreszeiten“ in den Tropen keine typischen Jahresringe enstehen können. Unser Guide meinte aber dass es sich bei den zwei Hauptexemplaren um 400 bis 500 Jährige Bäume handelte.

Dummerweise brach bei der Rückfahrt das morsche Ruder so dass wir länger als geplant bei grosser Hitze auf dem See rumkurvten und uns von einem zweiten Boot abschleppen lassen mussten. Wagemutige genossen dann am Nachmittag noch ein Bad im Wasserloch bei der Lodge.

 

 

Sacred Valley

Von Puerto Madonado ging es mit dem Flugzeug für eine Nacht nach Cusco um am nächsten Morgen mit dem Bus ins Sacred Valley zu fahren. Wir hatten in Cusco noch einen ganzen Nachmittag frei, mussten uns aber an die plötzliche Höhe gewöhnen. Am Anfang hatte ich ein etwas schwindliges Gefühl. Aber nach dem Kauen einer Backe voll Cocablätter legte sich das Gefühl. Nach ca 2 Stunden konnte ich Cusco erkunden.  Natürlich nur mit gemächlichem Schritt da sonst sofort die Pumpe reklamierte.

Eine mehrstündige Fahrt führte uns durch das Sacred Valley. Dort besichtigten wir die Ruinen von Ollantaytambo und Pisac und konnten dem Planeterra Weberei-Projektes in einer lokalen Gemeinde. einen Besuch abstatteten.

 

 

Inca Trail

Day 1

Mit dem Bus fuhren wir am nächsten Borgen in ca 50 Minuten zum Startpunkt des Inca Trails. Natürlich waren wir alle etwas gespannt.

Für jeden Tag werden nur 500 Bewilligungen vergeben.  200 an Touristen und die restlichen 300 sind für die Träger und Guides reserviert.  Selber trägt man nur einen kleinen Tagesrucksack mit Wasser, Snacks und Zusatzlayers. Das restliche Material wie Zelte, Schlafsäcke, Essen  wird von den Guides, welche maximal 25 Kilo tragen dürfen, hochgeschleppt.

Von unserer Ursprungsgruppe wagten sich neben mir nur noch 3 amerikanische Freundinnen und ein amerikanisches Paar (alle um die 60) auf den Pfad. Der Rest blieb für Erkundungstouren in Cusco. Wir wurden aber durch eine junge Truppe (3 Iren und eine Amerikanerin alle um die 25) ergänzt. Schon nach ersten Stunde wurde mir klar dass ich mich an die Jungen halten musste, da der restliche Seniorentrupp schon im flachen Gelände massiv zurückfiel.

Zum Glück hatten wir zwei Guides, so dass wir mit dem einen Guide voraus marschieren konnten. Am ersten Tag hatte ich noch den Vorteil dass die irischen Jungs am Abend zuvor genug Alkohol konsumiert hatten und noch nicht über Ihre volle jugendliche Leistung verfügten 😉 Der erste Tag verlief weitgehend flach oder gemächlich ansteigend auf  sandigem oder waldigem Boden. Nur kurz bevor wir das erste Camp erreichten mussten wir eine erste heftigere Steigung bewältigen.

Day 2

Am zweiten Tag war dann der Anstieg auf den berüchtigten Deads Womans Pass angesagt. Stunde um Stunde stiegen wir über unendliche Steinstufen von knapp 3’000 Meter auf über 4’200 Meter hoch. Immer wieder war von meinen irischen Freunden ein „oh Fuck oh Fuck“ zu hören als Sie erblickten dass auch nach der nächsten Kurve die Treppen weiter stiegen. Da die Luft gegen die 4’000 Meter immer dünner wurde, musste ich kleinere Schritte wählen und auch öfters eine Pause einschieben. So verlor ich einige Minuten gegenüber den Youngsters welche auch keinen überschüssigen Alkohol mehr abbauen mussten. Aber schliesslich erreichte auch ich den Pass um ca 11.00h Morgens und hatte zur restlichen Gruppe einen Vorsprung von gegen einer Stunde herausgeholt.

Während wir auf dem Pass warteten, kamen vereinzelte Wettkämpfer hoch gerannt welche den Trail anstelle von 4 Tagen als Marathon in wenigen Stunden zurücklegen werden. Der Rekord hält übrigens ein Peruaner mit 3.5 Stunden. Kaum war der Rest unserer Gruppe auf dem Pass setzte unser Team den Abstieg in das Camp fort.

Day 3

Am dritten Tag waren dann nochmals zwei Pässe zu bewältigen. Diese beinhalteten aber nicht mehr so lange Anstiege. Für mich war es landschaftlich einer der schönsten Strecken, mit langen sanften Anstiegen welche an diversen Inkaruinen vorbeiführten. Erst kurz vor dem letzten Camp war dann nochmals Konzentration gefragt. Auf dem berüchtigten „Gringo Killer“ galt es in kurzer Zeit 1’000 Höhenmeter abzusteigen. Die vielen Treppenstufen waren für westliche Füsse zu kurz so dass man die Treppen am Besten seitwärts bewältigte.  Schlussendlich erreichten wir auch hier das Camp mit einigem Vorsprung und konnten noch in Ruhe eine kalte Dusche geniessen.

Day 4

Am letzten Tag mussten wir um 3.00 aufstehen, damit die Träger am 03.30 das Lagermaterial abbrechen konnten um rechtzeitig den Morgenzug für Ihre Rückfahrt zu erreichen. Wir marschierten dann anschliessend 10 Minuten zum Parkeingang welcher um 5.30 die Tore öffnete. Zum Glück waren wir unter den ersten Gästen. So konnten wir die zwei Stunden Wartezeit auf einer mit einem Dach geschützten Bank absitzen.

Kaum war das Tor offen ging der run los. Da die Sonne noch nicht aufgegangen war, hetzten wir im Licht unserer Stirnlampen dem Sonnentor entgegen. Die Guides rieten uns, uns an die Bergseite zu halten, da es beim Überholmanövern mit ganz Eiligen immer wieder mal zu Unfällen an den steilen Abhängen kommen kann. Am Anfang ließ ich ein paar Gestresste passieren und konnte anschliessend gegenüber der restlichen Gruppe einen kleinen Vorsprung raus holen. So konnte ich ohne Feind im Nacken dem Sonnentor entgegen marschieren.

Nach ca einer Stunde musste dann noch ein kurzes Stück mit Händen und Füssen hochgekraxelt werden bevor das ersehnte Sonnentor erreicht wird. Von hier aus hat man, gutes Wetter vorausgesetzt, den ersten Blick auf Machu Picchu. Leider lag bei unserer Ankunft die ganze Anlage unter einer Nebeldecke verborgen, so dass wir die prächtigen Ruinen erst nach einem weiteren Abstieg sehen konnten. In der Zwischenzeit kamen uns auch immer mehr Touristen entgegen, welche Machu Picchu mit dem Zug erreichten.

Wir durften uns nur kurz auf der Anlage aufhalten und mussten uns dann anschliessend für die offizielle Besichtigungstour zuerst wieder ausserhalb dem Gelände sammeln. In der Zwischenzeit waren immer mehr Touristen auf  der Anlage und nach der offiziellen Tour hatte ich keinen Bock mehr mich weiter durch die wartenden Schlangen von verschiedenen Gruppen zu kämpfen. Ich genehmigte mir mit Joyce, einer der Amerikanerinnen in unserer Gruppe, ein Bier in Aquas Calientes bevor wir den Rest unserer Gruppe zum Lunch trafen.

 

Cusco

Zurück in Cusco musste ich zuerst mal meinen Schnupfen welchen ich mir bei der morgendlichen Warterei vor dem Sonnentor eingefangen hatte auskurieren. Ich war schwach auf den Beinen. Es schien dass ich die Anstrengungen der letzten Tage verdauen musste. Ich besuchte am Nachmittag noch ein kleineres Volksfest war aber anschliessend zu Müde um auch am Abend dem Schauspiel zuzusehen. Nach drei Nächten im Zelt machte ich mir einen gemütlichen Abend in unserem Hotel in Cusco.

 

 

Lake Titicaca

Nach einem weiteren Tag in Cusco an welchem ich keine Bäume ausriss brachte uns ein Bus in ca 8 Stunden nach Puno. Die Stadt selber hat nicht viel zu bieten ist aber Ausgangspunkt für Exkursionen um den Titicaca See.

Seit Cusco hat sich unsere Gruppe wieder etwas verändert. Die junge irische Truppe ging wieder eigene Wege und von unserer ursprünglichen Gruppe haben sich die drei US-Freundinen verabschiedet. Dafür gesellten sich die „Incatrail-Verweigerer“ wieder zu uns. Auf dem Programm stand ein Besuch einer noch immer ursprünglich bewohnten Floating Islands.

Mit einem Boot fuhren wir ca zwei Stunden zu den Inseln. Unser Guide meinte dass die näher bei Puno liegenden Inseln nur noch zu touristischen Zwecken während dem Tag bewohnt seien und G-Adventures und noch ein echtes Erlebnis bieten wollen. Trotzdem war auch hier der Tourieinfluss nicht zu übersehen. So kann man sich z.B. für 10 Soles in einem „Inseltaxi“ für ein paar Minuten rund um die Insel rudern lassen.

 

Lima

Mit dem Flieger ging es dann zurück nach Lima. Leider hatte ich meine Erkältung noch nicht richtig auskuriert so dass ich bei der Landung heftige Ohrenschmerzen spürte und den Druckausgleich nicht machen konnte. In der Folge war hatte ich für fast zwei Tage halb-taube Ohren. Da Lima optisch eh nicht viel zu bieten hat, habe ich mich auf die kulinarischen Genüssen konzentriert und unter anderem noch eine Gastrotour inkl. feinem Lunch im Rosa Nautica unternommen. Mit zwei Mitreisenden Ladies genoss ich auch noch ein gutes Dinner im Brujas de Cachiche und fand im La Trattoria beim Einkaufscenter Larcomar zur Abwechslung einen sensationellen Italiener.