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Einmal mehr besuchte ich Rajasthan. Ich habe die Reise um das dreitägige Desertfestival von Jaisalmer geplant. Am 28. Januar flog ich mit Swiss LX146 von Zürich nach Delhi wo ich pünktlich um 0:45h landete. Da ich keine 7 Stunden im nicht gerade einladenden Flughafen auf den Anschlussflug nach Jaipur warten wollte, reservierte ich mir im Eaton Smart Hotel ein Zimmer für fünf Stunden. Dieses 4-Sterne Hotel ist direkt im Flughafen und kann stundenweise gebucht werden. Von meinem Zimmer konnte ich direkt in die Abflughalle blicken. Um 6.00h checkte ich dann aus und konnte zu Fuss direkt zum Schalter von Jet Airways gelangen. Der Flug von Delhi nach Jaipur dauerte ca 50 Minuten. Moin mein zuverlässiger Fahrer und Freund vergangener Rajasthanreisen holte mich vom Flughafen ab und brachte mich ins gebuchte Flute Boutique Hotel in Jaisalmer.
Da ich bereits die gängigen Sehenswürdigkeiten von Jaipur kannte, hatte sich Moin etwas neues einfallen lassen und wir erkundeten am Nachmittag das Bangarh Fort welches etwa 1 1/2 Autostunden entfernt liegt. Naja das Teil hat mich nicht wirklich aus den Socken gehauen aber es war einen Versuch wert. Am Abend war ich dann bei Moins Familie zum Dinner eingeladen.
Am nächsten Tag fuhren wir dann los Richtung Jaisalmer. Die erste Nacht hatte ich via Stayzilla zwei Zimmer im Hotel Mahaveer International in Nagaur gebucht. Einen Tag vor der Anreise informierte mich Stayzilla dass die Reservation gecancelt wurde, da das Hotel eine ganze Hochzeitgesellschaft unterbringen musste. Stayzilla buchte für mich als Ersatz das Hotel Bashkar in der gleichen Stadt. Eine kurze Recherche im Netz ließ mich nichts Gutes ahnen, da ausser einem Empfangsdesk keine Bilder zu sehen waren. Aber mangels Alternative biss ich in den sauren Apfel.
Leider waren meine Befürchtungen berechtigt. Das Hotel war ein absolutes Drecksloch. Laken wurden anscheinend nicht nach jedem Gast gewechselt und auch die neue verlangte Bettwäsche war fleckig und durchlöchert. Auf dem Boden lagen überall Zigarettenkippen und sonstiger Müll. Zum Glück hatte ich meinen Schlafsack dabei, da ich wusste dass die Nächte um diese Jahreszeit in dieser Gegend kalt sind.
Auf dem Weg nach Nagaur besuchten wir noch das Kuchaman Fort. Das Fort ist jetzt ein Hotel welches sich im Umbau befindet. Wir waren die einzigen Touristen und genossen eine interessante Privatführung durch die verschiedenen Gebäudeteile. So hatte dieser Tag doch noch was gutes zu bieten.
Für die zweite „Überbrückungsnacht“ bis nach Jaisalmer habe ich uns dann Zimmer im Kurja Ressort in Khichen in der Nähe von Phalodi gebucht. In dieser Jahreszeit überwintern dort tausende Kraniche. Da die Bewohner klever genug waren die Vögel regelmässig zu füttern, werden sie diese Touristenattraktion auch noch eine Weile im Dorf behalten.
Am ersten Februar erreichten wir dann Jaisalmer pünktlich zu den ersten Wettkämpfen am Desertfestival. Da werden unter anderem die am besten dekorierten Kamele prämiert und ein Mr. Desert gekürt. Das ganze Happening scheint mir noch ein wenig amateurhaft aufgezogen. Die lokale Bevölkerung kommt anscheinend einfach weil etwas los ist. Aber wirklich Stimmung war bei den diversen Spielen nicht aufgekommen. Etwas Begeisterung gab es beim Tauziehen zwischen Touristen und der lokalen Bevölkerung. Aber anscheinend lässt man höflicherweise immer die Ausländer gewinnen. Leider war auch das Wetter eher auf der schlechten Seite. Der Himmel war meistens bedeckt und ein kalter Wind blies über das Festgelände
Die besten Fotogelegenheiten hatte ich wie üblich abseits der Touristenplätze. Unterwegs machten wir immer wieder mal halt in kleinen Dörfern und streiften durch die Gassen oder genossen einen Chai Masala in einer der kleinen Teeküchen. Auf dem Weg von Jaisalmer nach Pushkar hatten wir noch eine Übernachtung im Bishnoi Village Resort. Die Bishnoi Bevölkerung sind quasi Urnaturschützer welche das Fällen von Bäumen sowie den Verzehr von Fleisch verbieten. Unter diesem Link ist ein Auszug aus den 29 Geboten sowie die Geschichte der Bishnois kurz erklärt.
Am Ende der Reise übernachteten wir noch zwei Nächte im schönen Seventh Heaven Hotel in Pushkar. Anders als die kleinen ruhigen Dörfer welche wir während der Rundreise kennenlernten war Pushkar voll von westlichen Touristen welche am Pseudo Hippicharme inklusive kiffenden Sadus gefallen finden. Um mich von den aufdringlichen „Brahmanen“ zu schützen, welche jedem Touristen gegen gutes Geld eine „Reinwaschung“ andrehen wollen, hat mir Moin bereits vorher eine Schnur um mein Handgelenk gebunden welche belegt dass ich die Prozedur hinter mir hatte. Vielleicht wurde ich wegen diesem Trick am letzten Tag noch mit Durchfall von Indien verabschiedet 🙁
