Laugavegur Trekkingtour

Ende letzten Jahres habe ich mich für eine geführte Laugavegur Trekkingtour eingeschrieben. Es handelt sich um einen der schönsten Trekks in Iceland.  Ich habe mich für die Variante mit Gepäcktransport und Übernachtung in Hütten entschieden. So konnte ich den Weg mit einem leichten Tagesrucksack für den Proviant geniessen. Unsere Gruppe war mit 17 Leuten am oberen Limit. Gleichzeitig hatte mein Anbieter Trek Island auch noch eine 9er Gruppe, welche im Zelt übernachteten zu betreuen. Jede Gruppe hatte Ihren eigenen Guide und lief den Trek separat. Natürlich waren aber auch noch individuelle Hiker oder andere Gruppen unterwegs so dass es in den Hütten ziemlich eng wurde.

Bunt gemischte Truppe

Unsere Gruppe bestand mehrheitlich aus Amerikanern. Dazu kamen noch ein Deutscher, zwei Italienerinnen, zwei Brasilianer (einer davon Profilandschaftsfotograf), sowie eine Französin, Engländerin und eine Lehrerin aus Singapur. Vom Alter ging es hoch bis 70. Der ehemalige US Pilot hatte den Trek von seinem Sohn als Geburtstagsgeschenk erhalten. Unser Guide Svavar war ein richtiger Sonnenschein und verteilte nach anstrengenden Passagen immer wiedermal Schokolade.

Planänderung am ersten Tag

Bereits am ersten Tag gab es eine Planänderung. Anstatt die ersten 12km bis zur ersten Hütte in Hrafntinnusker zu marschieren übernachteten wir nach einer Einwärmrunde am Ausgangsort in Landmannalaugar. Aufgrund des langen Winters war die Strasse nach Hrafntinnusker noch nicht geöffnet so dass weder unser Gepäck noch die Nahrung in die Hütte gefahren werden konnte. Unser Raum in der Unterkunft in Landmannalaugar war ein Massenlager mit ca 60cm breiten Matratzen. Zuerst war die Matratze hinter mir noch frei, aber leider kam spät Abends noch eine Familie und ich hatten anschliessend den schnarchenden Vater in meinem Genick. Aufgrund der Nähe und der Lautstärke des Sägekonzerts halfen auch meine bewährten Ohrstöppsel nicht so dass ich praktisch kein Auge zugetan habe.

Kuscheln mit Fremden in Kojenbetten

Am zweiten Tag mussten wir dann zwei Tagesetappen kombinieren. Bis zum Mittag liefen wir die ersten 12 km aufwärts bis zur Hütte in Hrafntinnusker. Dort assen wir unsere vorbereiteten Sandwiches sowie eine warme Suppe. Anschliessend ging es dann erneute 12 km abwärts bis zum Lake Alftavatn zur zweiten Unterkunft. Diesmal hatten wir Kojenbetten. Meine Freude über den breiteren Platz (ca 1.10m) wurde rasch getrübt. Unser Guide erklärte uns, dass wir die Betten teilweise teilen müssten. Zum Glück hatten wir einige Freiwillige (Ehepaare, Geschwister) die sich ein Bett teilten. Ich suchte mir strategisch ein Bett aus, bei welchem die Gefahr klein war, dass sich ein spät ankommender Wanderer noch zu mir kuschelte. Die Rechnung ging zum Glück auf.

 

Wandern auf schwarzem Sand

Am dritten Tag waren dann weitere 15 km zu bewältigen. Nach einem kurzen Anstieg marschierten wir lange Zeit durch eine Ebene mit schwarzem Sand bevor wir die Botnar Hütte in Emstrur erreichten. Auch hier waren Kojenbetten bereitgestellt welche wiederum teilweise geteilt werden mussten. Ich entschied mich diese Nacht in einem Zelt zu schlafen. Alle Reisenden in dieser Unterkunft mussten sich mit einer einfachen Toilette begnügen, da die Duschen und regulären Toiletten noch nicht in Betrieb waren.

 

Für den letzten Abschnitt nach Porsmörk waren nochmals 15 km vermerkt. Der Weg verlief mehrheitlich abwärts, aber immer wieder waren kleinere Hügel zu überqueren. Gegen 15.00 erreichten wir die Busstation wo wir den Bus nach Reykjavik bestiegen. Obwohl das Wetter während des Treks meistens bedeckt war, hatte ich Glück und musste meine Regenhosen nur einmal anziehen. Ich denke aber mit etwas mehr Sonne hätte sich mir die Landschaft noch vielfältiger und bunter präsentiert. Mit der Gruppe wie auch mit dem Guide hatte ich sicher Glück. Wir hatten viel Spass zusammen und ich hatte viele interessante Unterhaltungen die mir die Gehzeit verkürzten.